31.08.2012 Freitag
Reise mit dem RailJet von Zürich nach St.Pölten, umsteigen auf den Wieselbus nach Gmünd, unserem 1. Etappenziel. Zimmerbezug im wunderschönen Hotel Sole-Felsen-Bad in Gmünd. Wetter bedeckt, in St.Pölten und Gmünd Nieselregen.
01.09.2012 Samstag
Am Morgen Besichtigung Altstadt Gmünd mit den restaurierten Gebäuden und der Zugförderungsstelle Gmünd Schmalspur der NÖVOG = Nieder-Österreichische-Verkehrs-Organisations-Gesellschaft. Zusammen mit den Teilnehmern einer LGB-Tours Reise erfuhren wir mehr über die Weiterentwicklung der Waldviertler-Schmalspurbahnen. So soll eine neue Werkstätte im Schmalspurbahnhof erstellt werden, womit sich die Schmalspurbahn endgültig von der ÖBB lösen kann. Ebenso wird ein grosser Betrag in die Sanierung und Erhaltung der Streckengleise investiert. Die Dampflok 399.02 (Rh 2) wird zur Zeit im Dampflokwerk der DB in Meinigen einer grösseren Kesselreparatur unterzogen, womit auch klar ist, dass wir mit Dieseltraktion, Loks Reihe 2095, das Waldviertel befahren haben. Das Wetter war feucht und regnerisch und verleiht den Fotos einen besonderen Charakter.
Am Nachmittag kam die grosse Reise von Gmünd via Weitra nach Gross Gerungs. Es war ein besonderes Erlebnis nach über 30 Jahren wieder einmal diese wunderschöne Strecke zu befahren. Auffallend, wie die Bewaldung enorm zugenommen hat. Entlang der Strecke wurden in den letzten Jahren einige Touristen-Attraktionen eingerichtet. Besonders das verlassene Abschlag (nur ein Holz-Unterstand in den ÖBB-Zeiten) wurde mit einem Vergnügungspark mit dem Namen „Fasserldorf“ bereichert. Das Wasserfassen in Bruderndorf entfiel mit der Dieseltraktion und der Name Bruderndorf heisst seit einer Filmaufnahme „Mariefred“, ist aber absolut noch in alter Originalität vorhanden.
02.09.2012 Sonntag
Mit dem Morgenzug befuhren wir die Strecke Gmünd-Alt Nagelberg-Litschau. Als Attraktion gab es in Gmünd eine Parallelausfahrt mit dem Zug nach Weitra. Ausser dem Gleiszustand, der streckenweise desolat ist, anderseits aber auch schon erneuert wurde, ratterten wir gemütlich durch die wunderschöne, fast unberührte Landschaft nach Schönau-Dorfwirt. Dank einem Extrahalt konnten wir in wenigen Schritten das Haus von Familie Miedler erreichen und die riesige Modellbahnsammlung von Herrn Rieder bewundern.
Nach der Besichtigung brachte uns Herr und Frau Miedler per Auto nach Litschau, wo wir im Gasthof-Kaufmann ein feines Mittagessen genossen. Ein Bummel durch die Hauptstrasse und die Besichtigung der dominanten Kirche, gelangten wir zum Bahnhof Litschau. Das anfänglich wolkenverhangene Wetter klarte auf und teilweise kam die Sonne zum Vorschein.
Die Landschaft zeigte sich nun auch von ihrer farbenprächtigen Seite. Nach einem Fast-Zusammenstoss mit einem Auto, mit Notbremsung des Zuges, erreichten wir wieder Gmünd. PS: Der Autofahrer fuhr ohne zu schauen über die Gleise…er fuhr seinem 4-WD-Hund nach, den er so Gassi führte! Ohne Zwischenfall erreichten wir wieder Gmünd.
03.09.2012 Montag
Transferreise von Gmünd via Siegmundsherberg - St.Pölten nach Obergrafendorf an der Mariazellerbahn. Das Wetter war sonnig und warm. In Obergrafendorf besuchten wir den Klub Mh6 6, der im ehemaligen Rundlokschuppen sein Domizil hat. Hier stand eine fein säuberlich revidierte und geputzte Dampflok der Reihe Mh Nummer 6, ex ÖBB 399.06. Die Werkstätte hinterliess eine guten Eindruck, hier wird mit viel Hingabe und grossem Können historisches Rollmaterial aufgearbeitet. Der rostige Vorrat ausserhalb des Depots zeigt, dass noch viel zu tun ist. Nach dem Zimmerbezug in der Pension Ziekel gings zum Abendessen in der Dorfmitte.
04.09.2012 Dienstag
Bei wolkenverhangenem Wetter stiegen wir in den „Ötscher Bär“, der von einer historischen, modernisierten Elektrolok der Baureihe 1099 in brauner Farbe gezogen wurde. Besonders der riesige Werkstätte- und Depotneubau in Laubenbachmühle der NÖVOG. Gemütlich fuhren wir in verschiedenen Kehren über Winterbach nach Puchstibe, durch den grossen Gösingtunnel erreichten wir Gösing im Erlauftal. Der Landschaftscharakter hat sich radikal geändert, wilde Schluchten, schroffe Felsen prägen das Bild. Die Mariazellerbahn schlängelt sich hoch oben in den Felsen nach Annaberg. Vorbei am Lassing- und Erlaufstausee erreichen wir den Endpunkt Mariazell auf 849 Höhenmetern. Gespannt waren wir auf die Besichtigung der Depotanlage der Museumstramway Mariazell-Erlaufsee. Unter kompeternter Führung durch 2 junge Mitglieder dieses Vereins bekamen wir wahre Bijous, vornehmlich aus der Wiener-Strassenbahnszene zu Gesicht. Eindrücklich die riesige Sammlung fahrbereiter Oldtimer, alle wunderschon restauriert und herausgeputzt. Nach einem feinen Jagersafterl und dem Mittagessen konnten wir noch in die Stadt Mariazell und die grosse Basilika besichtigen. Auf der Rückfahrt mit dem Ötscher Bär verliessen wir den Zug in Kirchberg an der Pielach. Die Besichtigung der grossen Modellbahnanlage mit dem Thema Mariazellerbahn war ein weiteres Bonbon dieser MRF-Reise. Am Abend kamen wir wieder nach Obergrafendorf.
Die Heimreise erfolgte 05.09.2012 über St.Pölten nach Frauenfeld.